50 Jahre Arbeit für Fischerei und Naturschutz

Der Fischereiverein Geislingen wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Neben den Ehrungen für langjährige aktive Mitglieder, unter ihnen die Gründungsmitglieder Heinz Höche, Horst Krösing und Peter Schweizer, fand bei der Hauptversammlung die Festrede des Vorsitzenden zur Entwicklung des Vereins große Beachtung.

Seine 38 Hektar großen Vereinsgewässer hat der Fischereiverein Geislingen und Umgebung e.V. im Donauried nahe dem bayrischen Dillingen, seinen Vereinssitz seit dem Jahr 1965 in Geislingen. Wie es dazu kam, dass vor 50 Jahren in Geislingen ein Fischereiverein „ohne Gewässer“ gegründet wurde, schilderte der Vereinsvorsitzende Christof Kehle in seiner Festrede zum 50-jährigen Bestehen.

 

Kehle lud die Ehrengäste, Landrat Hans-Joachim Weirather, Präsident des Fischereiverbands Schwaben e.V.,  Oberbürgermeister Frank Dehmer und Karlheinz Blessing, Kreisvorsitzender des Verbands für Fischerei und Gewässerschutz in Baden Württemberg e.V. sowie die zahlreich erschienenen Mitglieder zu einer Zeitreise ein:

 

Am Freitag, den 9. Juli 1965 - Ludwig Ehrhard ist Bundeskanzler, Kurt Georg Kiesinger Ministerpräsident und den ersten Platz der deutschen Single-Charts belegt Drafi Deutscher mit dem Hit „Heute male ich dein Bild, Cindy Lou“ - treffen sich die Teilnehmer eines Lehrgangs zur Fischerprüfung im Geislinger Gasthaus „Glocke“. Dort geht es heiß her: Man will einen Fischereiverein gründen, doch es gibt bereits einen „Angelsportverein Geislingen“. Ob man den zu gründenden Verein „1. Fischereiverein Geislingen“ oder anders benennen soll, darüber finden heftige Diskussionen statt. Am Ende des Abends einigen sich die 18 Anwesenden und gründen den „Fischereiverein Geislingen und Umgebung“. Offenbar hatte das Amtsgericht Geislingen bei der Eintragung des neuen Vereins in das Vereinsregister von diesen Diskussionen nichts erfahren, denn es trug diesen zunächst versehentlich unter falschem Namen als „Fischerverein“ ins Register ein.

Ganz am Anfang habe schlichtweg gar nichts gestanden, sagte Christof Kehle. Keine eigenen Gewässer, nicht mal die Aussicht auf einen Pachtvertrag. Doch die Vereinsgründer hatten eine Idee und gingen auf die Suche. Nachdem die Fischereirechte damals wie heute in Geislingen in fester Hand waren, wurde der Verein im Jahr 1968 nach langer Suche im bayrisch-schwäbischen Dillingen fündig und konnte einen ersten Pachtvertrag über einen Baggersee schliessen, was ein wahrer Glücksgriff gewesen sei. Das Gelände, das damals wie eine Mondlandschaft ausgesehen habe, präsentiere sich heute als Naturjuwel, das keine Wünsche offen lasse.

 

Seit der Vereinsgründung werden jedes Jahr Vorbereitungskurse zur staatlichen Fischereiprüfung abgehalten, ein generationenübergreifendes Angebot für Jung und Alt. Weit über 1.000 Fischerinnen und Fischer haben in den vergangenen fünf Jahrzehnten in Geislingen den Fischerkurs besucht. Auch für die Jugend ist der Fischereiverein tätig - er beteiligt sich jedes Jahr am Geislinger Schülerferienprogramm und unterstützt das Schulkalenderprojekt „Wilde Welten – Tierwelten in Baden-Württemberg“ an 22 Schulen in der Stadt und der Umgebung.

 

Nach den Grußworten der Ehrengäste, in denen diese den Einsatz des Fischereivereins um die Fischerei, die Natur und den Umweltschutz würdigten, wurde dem Ehrenvorsitzenden Heinz Höche eine besondere Ehre zuteil. Vom Präsidenten des Fischereiverbands Schwaben erhielt er „für hervorragende Verdienste um die Fischerei und den Gewässerschutz“ die Verdienstmedaille des Fischereiverbandes Schwaben.

 

Darüber hinaus wurde Heinz Höche gemeinsam mit den zwei weiteren verbliebenen Gründungsmitgliedern Horst Krösing und Peter Schweizer vom Fischereiverein für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt Ludwig Christ, Ernst Neubrand und Peter Treuter, für 25-jährige Mitgliedschaft Gerd Faber, Bastian Gröner, Rolf Gröner und Christof Kehle.

 

Der Kreisvorsitzende des Verbands für Fischerei und Gewässerschutz in Baden-Württemberg, Karlheinz Blessing, überreichte Schriftführer Roland Nimmrichter die silberne Ehrennadel für (fast) 15 Jahre Engagement.

Gudrun Winter bekam vom Fischereiverein für 10 Jahre Engagement die silberne Ehrennadel.

Die Hauptversammlung wählte schließlich Peter Decher als neuen Arbeitsdienstleiter. Thomas Sattler, der dieses Amt die letzten acht Jahre inne gehabt hatte, wurde mit ganz herzlichem Dank des Vorstands und großem Beifall aus der Versammlung verabschiedet.